ColorNeg, das ideale Werkzeug für die Arbeit mit Ihren Schwarz-Weiß-Negativen

Obgleich ColorNeg ursprünglich für Farbnegativscans entwickelt wurde, ist es auch ideal für die Arbeit mit Schwarz-Weiß-Material geeignet. Unter unseren Nutzern verwenden viele professionelle Fotografen ColorNeg auch oder ausschließlich für Schwarz-Weiß-Material. ColorNeg bietet optimale Voraussetzungen, um Ihre hochwertigen, digitalisierten Schwarz-Weiß-Aufnahmen mit maximaler Kontrolle in perfekte Positive umzuwandeln. Diese Fotos können anschließend mit modernsten fine art printing Technologien ausgegeben werden. Die Kombination von klassischer Schwarz-Weiß-Fotografie und ColorNeg mit mehreren speziellen pigmentierten Tinten und Papieren der Spitzenklasse bietet nie da gewesene Möglichkeiten.

Kann man Schwarz-Weiß-Negative nicht einfach mit Photoshop umwandeln?

Wie bereits für Farbnegative gezeigt, ist nicht etwa, wie allgemein angenommen, allein die orangefarbene Maske für unzufriedenstellende Ergebnisse bei der Umwandlung von Farbnegativscans mit Photoshop verantwortlich sondern eine schlichtweg falsche Berechnung. Der Befehl Umkehren in Photoshop subtrahiert den zu invertierenden Wert vom maximal möglichen Wert. Wäre diese Herangehensweise korrekt, müssten die Lichtintensitätswerte des Negativs additiv sein, was jedoch nicht der Fall ist. Für fotografische Filmmaterialien gilt vielmehr, dass deren Dichtewerte additiv sind. Angenommen wir arbeiten mit einem linearen Scan in Photoshop, wird der Befehl Umkehren direkt auf Lichtintensitätswerte angewendet, während er korrekterweise auf Dichtewerte angewendet werden müsste. Die Addition / Subtraktion solcher Dichtewerte entspricht der Multiplikation / Division von Lichtintensitätswerten. Zusammenfassend kann also festgehalten werden, dass Photoshop subtrahiert, wo tatsächlich dividiert werden müsste. Dieser Sachverhalt wird in unserem technischen Dokument Negative to Positive, das aktuell nur in englischer Sprache verfügbar ist, im Detail und mathematisch fundiert erläutert. Der Berechnungsfehler führt auch für Schwarz-Weiß-Negative zu minderwertigen Ergebnissen. Dies ist jedoch ohne direkte Vergleichsmöglichkeit schwerer zu erkennen, da Schwarz-Weiß-Bilder an sich eine gewisse Abstraktion von der Realität aufweisen. Wir haben für Sie einen Vergleich am Beispiel bereitgestellt. Sie werden erstaunt über die Unterschiede sein.

Warum enthält ColorNeg keine Charakterisierungen für Schwarz-Weiß-Filme?

Der C-41 Prozess, als Entwicklungsstandard für Farbnegativmaterial, bietet relativ konstante Entwicklungsergebnisse, sofern die Entwicklungstemperatur und -zeit eingehalten werden. Alle für diesen Prozess hergestellten Filmtypen werden unter individuell verschiedenen, aber ähnlichen Entwicklungsbedingungen verarbeitet. Optimale Ergebnisse werden tatsächlich nur dann erzielt, wenn die Entwicklung auf die Erfordernisse des vorliegenden Filmtyps abgestimmt wird. Dies ist im kommerziellen Großlabor nicht gegeben. Der dort verwendete C-41 Prozess ist auf die Massenentwicklung von Filmmengen zwischen 5.000 und 100.000 Farbnegativfilmen pro Nacht ausgelegt. Um dies zu erreichen, werden alle im Prozess C-41 zu entwickelnden Filme unter identischen Parametern verarbeitet. Dabei kann es sein, dass Filme entsprechend anderer Kriterien, wie z. B. der Größe der nach der Filmentwicklung auszubelichtenden Fotos oder deren Oberflächenbeschaffenheit, sortiert werden. Der Typ des Negativfilms wird jedoch in aller Regel ignoriert. Nach der Sortierung der Aufträge werden die Filmpatronen maschinell geöffnet, der Film mit einer Nummer zur Identifizierung versehen und an den vorherigen Film angeklebt, um anschließend mit den übrigen Filmen der Gruppe auf eine große Filmrolle gespult zu werden. Alle Filme dieser Rolle werden dann auf exakt gleiche Weise verarbeitet. Es liegt auf der Hand, dass dieses Vorgehen nicht zur bestmöglichen Qualität führt und dass zwei Filme gleichen Filmtyps, die in unterschiedlichen Laboren entwickelt wurden, bei der Umwandlung mit ColorNeg sogar unterschiedliche Charakterisierungen erfordern können. Die Tatsache, dass eine solche Massenentwicklung überhaupt akzeptabel funktioniert, liegt in den Ähnlichkeiten der Anforderungen für die Entwicklung der einzelnen Filmtypen im Prozess C-41 begründet. Diese Ähnlichkeiten sind auch der Grund dafür, dass überhaupt sinnvolle Charakterisierungen einzelner Materialien erstellt werden können, selbst wenn einzelne Filme dieses Typs im Großlabor entsprechend der Parameter dieses Labors und nicht nach den Maßgaben des entsprechenden Herstellers für diesen Filmtyp entwickelt wurden. Die in ColorNeg enthaltene Charakterisierung bietet in diesen Fällen zumindest einen guten Ausgangspunkt.

Für Schwarz-Weiß-Material gibt es keine solchen allgemeinen Ähnlichkeiten bei den Anforderungen an die Filmentwicklung. Um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen, müssen verschiedene Filme durchaus sehr unterschiedlich lange entwickelt werden, was allein in der eigenen Dunkelkammer oder im kleinen Speziallabor nicht aber im professionellen Großlabor gewährleistet werden kann, wo das Vorgehen dem zuvor für Farbnegative geschilderten ähnelt. Darüber hinaus gibt es zahllose Film-Entwickler-Kombinationen, die je nach den Absichten des Fotografen zur Erzielung unterschiedlicher Ergebnisse eingesetzt werden können. Charakterisierungen für einzelne Schwarz-Weiß-Filmtypen anzubieten, ist nicht sinnvoll, da nicht sichergestellt ist, dass ein anderer Film ähnlich, wie der zur Charakterisierung genutzte Referenzfilm, entwickelt wurde. Hinzu kommt der im Folgenden beschriebene wesentliche Unterschied zwischen Farb- und Schwarz-Weiß-Fotografie.

Der wesentliche Unterschied zwischen Farb- und Schwarz-Weiß-Fotografie

Während in der Farbfotografie die Maximierung der Naturtreue der Abbildung in punkto Kontrast und Farbigkeit angestrebt wird, ist in der Schwarz-Weiß-Fotografie der Kontrast des Bildes seit jeher ein Gestaltungsmittel. Ziel der Schwarz-Weiß-Fotografie ist nicht immer die naturgetreue Reproduktion von Grauwerten, sondern die Erzielung einer spannenden Reproduktion einer gegebenen Szene unter Nutzung des ganzen Spektrums an Grauwerten von sehr tiefem Schwarz bis hin zu fast reinem Weiß.

Die Nutzung von Gamma über das zur Kalibrierung angemessene Maß hinaus, vor der wir im Umgang mit Farbbildern so eindringlich warnen, ist für Schwarz-Weiß-Bilder normal. Die Variation des Gamma-Wertes zu künstlerischen Zwecken, die beim Arbeiten mit Farbbildern unweigerlich zum Verlust der Farbintegrität führt, ist hier also zulässig.

In der Dunkelkammer wird der Gamma-Wert eines Schwarz-Weiß-Bildes durch die Wahl der Gradation des Papiers gesteuert, auf das ein Negativ abgezogen wird. In ColorNeg kann der Gamma-Wert für Schwarz-Weiß-Negative bedenkenlos angepasst werden. Um eine Referenz bei der Arbeit mit Ihren Bildern zu haben, bietet sich die Verwendung definierter Gamma-Werte an. Dazu bieten wir Ihnen *.negpos Dateien mit speziell für die Schwarz-Weiß-Fotografie konzipierten Charakterisierungen an. Wir sprechen in diesem Kontext von virtuellen Gradationen.

Was spricht überhaupt noch für die Verwendung von Filmmaterial?

Neben der Möglichkeit Ihre hochwertigen Schwarz-Weiß-Fotos der vergangenen Jahre und Dekaden mit modernsten Techniken aufs Papier bringen zu können, gibt es eine Reihe von Gründen für das weitere Arbeiten mit Schwarz-Weiß-Film. Zum einen kann so manches optische Kleinod gar nicht mit digitaler Technik kombiniert werden und zum anderen schätzen viele Fotografen gerade in der Schwarz-Weiß-Fotografie das analoge Filmkorn. Ein weiterer Vorzug von Filmmaterial ist sein größerer Belichtungsspielraum, der es ermöglicht Unter- und Überbelichtung zu kompensieren. Dazu kommt die Tatsache, dass der Scan eines 6x6 Negativs bei 4.000 dpi ca. 75 Megapixel und der eines Kleinbildnegativs noch ca. 21 Megapixel groß ist.