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Virtuelle Gradationen

In der analogen Dunkelkammer wird der Gamma-Wert und damit der Kontrast eines Schwarz-Weiß-Fotos letztendlich durch die Wahl des Papiers gesteuert, auf das das Negativ abgezogen wird, nämlich durch die damit verbundene Wahl der Gradation.

In ColorPerfect ist die Bildanpassung Gamma, anders als in unseren alten Plug-ins und der analogen Dunkelkammer, ebenfalls für Farbbilder ohne jede Verschlechterung der Farbwiedergabe künstlerisch verwendbar.

Allein für Schwarz-Weiß-Negative und nicht für Farbfilme können äquivalent dazu auch die Mechanismen von Filmgamma bzw. Papiergamma für künstlerische Zwecke verwendet werden, was es möglich macht, Ihnen eine Reihe an Filmcharakterisierungen für den Modus ColorNeg als Referenz für die Arbeit mit Ihren Schwarz-Weiß-Negativen anzubieten.

Wir sprechen in diesem Kontext von Virtuellen Gradationen. Diese Arbeitserleichterung steht Ihnen hier und nochmal ganz unten auf dieser Seite als *.negpos Datei zum Download zur Verfügung.

Beziehung zu tatsächlichen Papiergradationen in der analogen Dunkelkammer

Unsere Virtuellen Gradationen für den Modus ColorNeg in ColorPerfect sind tatsächlichen Papiergradationen fest gradierter RC Papiere nachempfunden. Sie verhalten sich ähnlich zu Papiergradationen in der Dunkelkammer, jedoch nicht genau gleich. Ein Aspekt dabei ist, dass es in der analogen Welt keinen Schwarzpunkt gibt, da auf Fotomaterial zu viel ausgesendetes Licht nicht einfach wieder zurückgezogen werden kann.

Er wird dort auch weniger dringend gebraucht, da es neben Licht in der Dunkelkammer nicht zusätzlich versteckte Signalkomponenten aus der Elektronik gibt. Dennoch übernimmt die Charakteristik der Lichtempfindlichkeit des Fotopapiers dort einen Teil seiner Funktion.

Einfluss von Gradationen auf das Bild

Bei der Arbeit mit verschieden gradiertem Papier führt die Wahl einer zu niedrigen Gradation zu einem flauen Abzug. Dies bedeutet, dass ein solcher Abzug, je nach Belichtung, entweder kein reines Weiß oder kein reines Schwarz enthält und so auch in den Mitteltönen nicht ideal abgestuft ist.

ColorNeg behebt für einigermaßen gut belichtete Negative stets den Ersten der beiden Aspekte. Unabhängig von der Virtuellen Gradation mit der gearbeitet wird, ist es dem Fotografen möglich das volle Tonwertspektrum von Schwarz bis Weiß auszunutzen. Dies hängt mit den Implikationen des bereits angesprochenen digitalen Schwarzpunkts zusammen.

Eine ihm gleichwertige Bildanpassung lässt sich jedoch auch mit den Anpassungen von "Schwarz" und "Weiß", die unserem System der kompletten Farbintegrität zugrunde liegen und die auch als Helligkeit und Dunst beschrieben werden können, modellieren.

Die Ausgangslage im digitalen Bild erscheint daher nicht weniger natürlich oder vertraut als ihr analoges Pendant.

Gamma und/oder Virtuelle Gradationen wirken sich auf den Kontrast aus, ohne die Extremwerte Schwarz und Weiß im Bild zu beeinflussen.

Exkurs zu "Schwarz" und "Weiß" in ColorPerfect - Wortherkunft und Reglerrichtung

Die oben für den Bildinhalt gebrauchten Bezeichnungen "Schwarz" und "Weiß" sind zwei Worte, die in Bezug auf ColorPerfect zu weitreichenden Missverständnissen führen können. Es gibt im Plug-in nämlich Bildanpassungen gleichen Namens, die jedoch nicht in der Weise funktionieren, wie der nicht eingeführte Nutzer es erwarten könnte. Ein kleiner Exkurs kann also nicht schaden.

"Schwarz" und "Weiß" in ColorPerfect funktionieren in der einen Richtung so, als ob einer jeden Farbe im Bild auf der Palette eines Malers die gleiche Menge schwarze bzw. weiße Malfarbe beigemischt würde. In der anderen Richtung der Anpassung kommt die Magie des Digitalen ins Spiel, denn hier kann schwarze bzw. weiße Malfarbe aus einer solchen Mischung auch wieder entfernt werden.

Das mag erstmal unnatürlich klingen. Bei näherer Betrachtung jedoch weit weniger. Unser gedachter Maler hätte sicherlich den Hauptteil seines Farbvorrats aufgespart und nur in einen kleinen Teil einer Farbe auf der Palette überhaupt Schwarz und/oder Weiß eingemischt. So könnte er nachfolgend noch immer beliebige Farbtöne zwischen der vollen und der abgetönten Farbe herstellen. Soviel zur Namensgebung.

Nun ist die Malerei nicht jedes Fotografen Sache, sodass die Metapher nicht für jeden eingänglich erscheinen mag. Merken Sie sich also ggf., dass "Schwarz" in ColorPerfect die Helligkeit im Sinne von Abdunkeln und "Weiß" in ColorPerfect das Entfernen oder seltener das Hinzufügen von Dunst oder Nebel meint, womit wir direkt zurück in der Welt der natürlichen Szenen und des Lichtes sind.

Die Reglerrichtung entspricht ohnehin eher der zweiten Metapher, der des Lichtes. Es ist jeweils in der gleichen Scrollrichtung (nach oben) möglich das Bild aufzuhellen, obgleich dies das Entfernen von Schwarz einerseits und das Hinzufügen von Weiß andererseits bedingt.

Dass sich Nebel und Dunst in der räumlichen Tiefe des Bildes akkumulieren, sodass verschiedene Bildteile mittels Selektionen durchaus verschiedene Anpassungen für ein natürliches Bildergebnis brauchen können, sei hier nur am Rande erwähnt.

Exkurs zu "Schwarz" und "Weiß" - Einfluss auf Lichter und Tiefen

Um den Bogen zurück zu den Extremwerten Schwarz und Weiß im Schwarz-Weiß-Bild zu schlagen, gehen wir noch kurz darauf ein, mit welchen Bildanpassungen diese in ColorPerfect beeinflusst werden.

Die hellsten Tonwerte im Bild resultieren aus der vorherrschenden Bildhelligkeit die primär von der Bildanpassung "Schwarz" beeinflusst wird und durch die Kompression der Lichter feineingestellt werden kann.

Die dunkelsten Tonwerte im Bild resultieren zum einen aus der vorherrschenden Einstellung für "S Punkt", den Schwarzpunkt bzw. "SP-Auslauf", was wiederum den Schwarzpunkt kontrolliert. Zum anderen resultieren sie aus den Einstellungen für die Bildanpassung "Weiß".

Nachdem wir bereits von der Komprimierung der Lichter sprachen, ist es wohl noch erwähnenswert, dass allein der Einflussbereich der Bildanpassung "Weiß" von der Komprimierung der Tiefen erfasst wird, also von derjenigen für die Tonwerte der Schattenregionen.

Was durch "SP-Auslauf", die Schwarzpunkteinstellung, einmal ohne Helligkeit ist, soll und muss so bleiben, solange sich eben diese Einstellung nicht ändert.

 

Einfluss von Gradation bzw. Film- und Papiergamma auf die Tonwertwiedergabe

Nachdem beschrieben ist, was die extremen Tonwertbereiche beeinflusst, kehren wir zu dem zurück, warum uns dies hier betrifft: Unsere virtuellen Gradationen führen nicht dazu, dass Bereiche des Schwarz-Weiß-Fotos zu reinem Schwarz zulaufen oder ausbrennen, sondern steuern den Kontrast der Zwischentöne.

Verallgemeinernd verwenden wir im Folgenden die Bezeichnung Positiv-Gamma als Oberbegriff für das Papiergamma und dessen digitale Entsprechung.

Um die naturgetreuste Wiedergabe der Tonwerte eines Graustufenbildes zu erlangen, muss die Bedingung Film-Gamma * Positiv-Gamma = 1 eingehalten werden. Dies hat nichts mit dem in der digitalen Welt verwendeten Gamma-Encoding zu tun, sondern bezieht sich allein auf die Charakteristika des Films.

Emanuel Goldberg beschrieb diesen Sachverhalt 1922 in seinem Buch "Der Aufbau des photographischen Bildes", daher wird die oben genannte Bedingung auch als Goldberg-Bedingung oder Goldberg-Regel bezeichnet. Beide Bezeichnungen sind heute nicht mehr verbreitet, wir werden sie im Folgenden dennoch verwenden, um dem Sachverhalt einen einfachen Namen zu geben.

Bei welcher Virtuellen Gradation die naturgetreuste Graustufenwiedergabe erzielt wird, hängt also vom Einhalten der Goldberg-Regel ab.

Wie in der Dunkelkammer, können auch die übrigen Gradationen frei nach künstlerischen Kriterien verwendet werden. Es stehen insgesamt 13 Virtuelle Gradationen zwischen 00 und 5 in halben Gradationsschritten zur Verfügung. Vergleichen Sie den Effekt der einzelnen Virtuellen Gradationen anhand der gezeigten Versionen des gleichen normal belichteten und entwickelten Negativs: Virtuelle Gradation 00, 00½, 0, , 1, , 2, , 3, , 4, , 5.

Für das Beispiel wird die natürlichste Graustufenwiedergabe durch Verwendung der Virtuellen Gradation 2 erzielt. Sie repräsentiert den Punkt, an dem die Goldberg-Regel für normal entwickelte Negative gilt. Da das ideale Positiv-Gamma direkt vom Gamma-Wert des Negativs abhängt, erzielen unterschiedliche Virtuelle Gradationen die natürlichste Wiedergabe für verschieden entwickelte Negative gemäß der folgenden Liste:

Virtuelle Gradation 2 für normal entwickelte Negative (Gamma 0.62)

Virtuelle Gradation 1 für Push 1 entwickelte Negative (Gamma 0.70)

Virtuelle Gradation 0 für Push 2 entwickelte Negative (Gamma 0.85)

Virtuelle Gradation 00½ für Push 3 entwickelte Negative (Gamma 1.00)

Virtuelle Gradation für Hold 1 entwickelte Negative (Gamma 0.55)

Virtuelle Gradation für Hold 2 entwickelte Negative (Gamma 0.45)

Da alle Virtuellen Gradationen von tatsächlichen Fotopapiergradationen abgeleitet wurden, entsprechen die genannten Gradationen nicht dem exakten Punkt, an dem die Goldberg-Regel für die genannten Gammas zutrifft, sondern vielmehr Werten in direkter Nähe der Punkte, die Sie durch Berechnen der entsprechenden inversen Gamma-Werte ermitteln würden. In der Praxis werden Sie die aufgelisteten Gamma-Werte bei der Entwicklung ebenfalls nicht exakt einhalten.

Warum nicht etwa ein Gamma-Wert von 1 zum besten Graustufenbild führt

Einige Nutzer fragten, ob es nicht am besten wäre, stets den Gamma-Wert 1 in ColorNeg für die Umwandlung von Schwarz-Weiß-Negativen zu verwenden. Diese Einstellung entspricht dem in das anwenderspezifische Filmmenü fest eingebauten Wert "B&W Start", wobei der zweite Namensteil darauf hinweisen soll, dass dieser nur als Ausgangspunkt gedacht ist.

Die Annahme, dass dies zu einem unveränderten Graustufenbild führe, ist insofern falsch, als dass der Film nicht linear arbeitet, sondern meist ein Film-Gamma deutlich kleiner als 1 hat.

Unter künstlerischen Kriterien spricht nichts gegen die Verwendung der Scrollbalkeneinstellung Gamma 1 in Verbindung mit "B&W Start" im Modus ColorNeg, sofern dies zu den gewünschten Ergebnissen führt. Wir weisen lediglich darauf hin, dass ein solcher Gamma-Wert derjenigen Einstellung entspricht, die für Push 3 entwickelte Negative zur natürlichsten Tonwertabstufung führt. Dies entspricht in etwa dem Ergebnis, das durch Verwendung der Virtuellen Gradation 00½ erzielt würde.

Wenn Sie diese Virtuelle Gradation zum Test auf das obige Beispiel anwenden, wird deutlich, dass dies nicht der optimale Wert für die Umwandlung normal entwickelter und belichteter Negative ist.

Neue Bildanpassungen in ColorPerfect als Ergänzung zu unseren Virtuellen Gradationen

Das Konzept der Virtuellen Gradationen wurde vor über 10 Jahren erdacht, als wir gerade unsere erste für ein breiteres Publikum zugängliche Software für PCs und Macs fertiggestellt hatten: Unser ursprüngliches ColorNeg Plug-in.

Die Virtuellen Gradationen erfreuen sich seither einiger Beliebtheit bei Schwarz-Weiß-Fotografen, doch der ursprüngliche Artikel zu ihnen war in Zusammenhang mit ColorPerfect schwer zu lesen, sodass er in Bezug auf das neue Plug-in überarbeitet wurde.

ColorPerfect brachte weitere Neuerungen mit sich, die Sie unbedingt in Verbindung mit den Virtuellen Gradationen ausprobieren sollten.

Zum einen als flexibelstes Werkzeug die Bildanpassungen unter "Zonen", deren Hilfetexte im Plug-in lesenswert sind, deren detaillierte Beschreibung auf dieser Unterseite jedoch den Rahmen sprengt.

Zum anderen als eines unserer Lieblingswerkzeuge die Funktion "Abgestuftes Weiß". Es gibt eigentlich kaum ein Farb- oder Schwarz-Weiß-Bild mehr, in dem wir "Abgestuftes Weiß" nicht in geringem oder hohem Ausmaß in Richtung der Entfernung von Weiß anwenden würden.

Diese Bildanpassung ist etwas versteckt. Der Name der Funktion "Weiß" ist eine Schaltfläche, mit der zu "Abgestuftes Weiß" gewechselt wird. "Abgestuftes Weiß" verhält sich wie die Kombination einer Luminanzmaske mit der Funktion "Weiß". D. h. je heller ein Bildteil ist, desto höher ist der Grad an Weiß, der seiner Farbe entfernt oder in umgekehrter Verwendungsrichtung (der seltenere Fall) hinzugefügt wird.

In Verbindung mit den Virtuellen Gradationen bietet sich die Verwendung einer etwas niedrigeren Gradation an, sodass mittels Entfernens von "Abgestuftem Weiß" der Kontrast fein eingestellt werden kann.

Angemerkt sein sollte, dass die Funktion die numerische Ausgabe der zu Null werdenden Pixel im Bereich der Kompression der Schattenpartien des Bildes weniger aussagekräftig macht. Es werden nämlich auch solche Pixel mitgezählt, deren abgestufter Teil durch Entfernung von Weiß Null wird, auch wenn dieser der deutlich kleinere Teil ist, sodass dies für den ganzen Pixel nicht zutrifft.

Bei moderater Reduktion von "Abgestuftem Weiß" kann oft auf die Kompression der Schattenpartien verzichtet werden. Wenn es Sie beruhigt, können Sie dort aber auch einen Wert von z. B. 4 verwenden, um den numerischen Effekt zu eliminieren. Sie werden Ihre bevorzugte Arbeitsweise sicherlich finden.

Wir laden Sie jedenfalls ein, diese Neuerungen zu erkunden und uns danach zu fragen.

Charakterisierungsdateien mit ColorPerfect 2.15 und höher laden und speichern

Mit ColorPerfect 2.15 und höher können Charakterisierungsdateien an einem beliebigen Ort als einfache Textdateien unter einem frei wählbaren (kurzen) Dateinamen abgelegt werden. Die einzige Anforderung ist, dass Sie die spezifischen Dateiendungen anstelle von *.txt verwenden.

Nutzen Sie für den Modus ColorNeg die Dateiendung .negpos, für den Modus ColorPos .colorint und für PerfectRAW .pfraw. Nachdem Sie aus dem Herstellermenü anstelle von z. B. Kodak den Eintrag "Nutzer" gewählt haben, können Sie mittels Datei öffnen bzw. speichern Dialogen bequem mit den Dateien arbeiten.

Sie können die Virtuellen Gradationen hier als *.negpos Datei herunterladen.